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KÖNIGSTRASSE

KÖNIGSWARTER STRASSE 22 - FÜRTH

STADTVILLA - "BELLE EPOQUE"

Diese eindrucksvolle Stadtvilla, welche im Jahre 1894 vom Architekten Adam Egerer für den Blattgoldfabrikanten Ludwig Spiegelberger errichtet wurde, zeigt sich nach außen in ihrer ursprünglichen Gestaltung im Stil der Neorenaissance. Ursprünglich befand sich auf der Gebäuderückseite ein französischer Wintergarten und im rückwärtigen Grundstücksteil ein Kutscherhaus mit Stallungen.

Die außergewöhnliche Lage innerhalb der damaligen Bahnhofstraße, heute Königswarter Straße, ist ein Paradebeispiel der Fürther "Belle Époque“ und war extrem begehrt, denn direkt vor der Haustüre fuhr ab 1835 die erste Eisenbahn, welche auch als "Ludwigsbahn" bezeichnet wurde.

Durch verschiedene Eigentümer und unterschiedliche Nutzungskonzepte waren die Oberflächen in den Innenräumen stark überformt. Noch in den 2000er Jahren wurde in den hier behandelten Räumen ein Cafe´betrieben. Wiederholt wurden Wände nur überstrichen und besondere Schätze, wie zum Beispiel handgefertigte Wandmalereien, für immer zerstört. Ab 2023 begann dann die vollständige und behutsame Sanierung.

Während im Flurbereich geometrische Formen dominieren, welche den oktogonalen Grundriss und die längliche Form mehrfach wiederholen und nur durch kreisrunde Stuckprofile unterbrochen werden, ist die Galerie sehr verspielt. Hier werden die Ecken mit Frucht- und Blattranken verziert. Weibliche, geschmückte Masken durchbrechen jeweils mittig die umlaufenden Stuckprofile. Die Stilelemente der Neorenaissance sind an den bauzeitlichen Decken gut ablesbar.

Die historischen, massiven Holzböden waren mehrfach überdeckt und in Teilen durch die gastronomische Nutzung zerstört. Sie wurden in den Fehlstellen fachgerecht ergänzt und erscheinen wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit von Tafelparkett bis zu Zopfparkett. Trotz vollständiger Erneuerungen der gesamten Elektrik und Haustechnik wurde hier mit größter Sorgfalt auf die bedeutsame historische Substanz geachtet. Das Ergebnis bietet den technisch neuesten Stand, in Kombination mit charmanter Historie, welche dem wertvollen Gebäude auch gerecht wird.

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